. .

Kapverdische Inseln vom 27.03. - 24.04.2013

 

 

          Unsere Route: 7 Inseln

          Sal - São Vicente - Santo Antão - Maio - Santiago - Fogo - Brava

 

27.03.2013

Nun sind wir endlich unterwegs. Ohne weitere Verschiebungen unserer Inselflüge sind wir nach einem ruhigen Flug mit Zwischenlandung auf Gran Canaria auf Sal angekommen. Hier sind angenehme 25 °C und die Sonne lacht uns entgegen. Endlich ein Ende des Grau in Grau, nur blauer Himmel.15 km südlich vom Flughafen sind wir in dem Ort Santa Maria. Vor 28 Jahren gab es  nur ein einziges Hotel und einige Häuser. Der Ortskern am Wasser mit der Mole ist noch relativ intakt geblieben. Die Strände Richtung Westen sind mit Hotelanlagen zugebaut. Wir sind jedoch direkt im Ort und haben ein schönes Hotel gefunden.Auf der Terrasse mit Meerblick trinken wir die erste Caipi und essen einen leckeren saftigen Thunfisch, so gut, wie wir ihn vorher noch nie gegessen haben. Die Sonne scheint, durch den Wind sind die Temperaturen sehr angenehm.

28.03.2013

Am nächsten Morgen gehen auf den Steg zu den Fischern. Dort kommen die Fischerboote an. Die Fische werden sofort geschuppt, ausgenommen und gewaschen. Die Frauen der Fischer haben ihre Waage dabei und verkaufen ihn gleich.Da morgen Karfreitag ist, haben wir Probleme einen Mietwagen zu bekommen. Eigentlich wollten wir ein wenig über die Insel fahren. Wir sollen morgen noch mal nachfragen.Den Abend lassen wir in unserem Nachbarhotel wieder bei gegrilltem Thunfisch und Wein von der Insel Fogo ausklingen.

29.03.2013

Heute am Karfreitag erkunden wir mit einem Mietauto die Insel. Wir sind auf der einzigen 4spurigen Straße wieder Richtung Norden am Flughafen vorbei und dann eine Schotterpiste bis zum Olho Azul, dem blauen Auge. Zur Mittagszeit fällt das Sonnenlicht in dieses Felsloch und das Meer schimmert im schönsten Blau. Über den Ort Espargos (Inselhauptstadt) fahren wir weiter zu den Salinen, Salinas Pedra da Lume. Hier sehen wir noch die Überreste der alten Salinen-Seilbahn, die das Salz zu dem kleinen Hafen befördert hat. Damit haben wir die Highlights der ganzen Insel schon besucht. Zum Eingewöhnen haben die 2 Tage hier vollkommen ausgereicht. Morgen Abend geht es weiter zur Insel Sao Vicente (heute haben wir diesen Flug bestätigt bekommen).

31.03.2013

Schade, dass wir Ostersonntag hier sind. Alle Geschäfte ebenso wie die Markthallen sind geschlossen. Trotzdem gefällt uns Mindelo außerordentlich gut. Ein Ort mit alten Handelshäusern, Palmen und der geschützten Bucht. Um 1850 wurde São Vicente als Versorgungsstation (Kohle) für Schiffe von und nach Südamerika genutzt. Damit kam es zum unverhofften Aufschwung, da ansonsten Landwirtschaft hier kaum möglich war und ist. Viele fanden im Hafen Arbeit. Wir suchen uns ein Taxi, das uns bei einer kleinen Rundfahrt die Insel zeigt. Die Fahrt auf den Monte Verde (750 m) findet zum Schluss in den Wolken statt. Wir haben eine tolle Sicht auf die Bucht und Mindelo und die Nachbarinsel Santo Antao. In der Baia das Gatas sehen wir die weißen Sandstrände vermischt mit Lavafelsen. Auch hier bläst uns der Nordostpassat ständig um die Ohren.

 

01.04.2013

Am Montag, 8 Uhr startet unsere Fähre nach Porto Novo auf Santo Antão. Am Pier steht Ivan und erwartet uns schon. Er wird uns die nächsten Tage auf unseren Wanderungen begleiten. Mit einem kleinen Transporter fahren wir rauf in die Berge bis Cova do Paul. In der fruchtbaren Ebene des Vulkankraters beginnen wir unsere erste Wanderung. Es geht eine halbe Stunde steil bergan. Dann erreichen wir den Kraterrand und den ersten Blick auf das grüne Paul-Tal. Hier beginnt unser Abstieg aus 1.300 m Höhe. In steilen Serpentinen schlängelt sich ein alter Pflasterweg hinunter, der von einer Natursteinmauer gesäumt ist. Bald schon erreichen wir die ersten Eukalyptusbäume, gefolgt von Bananenstauden, Zuckerrohr, Bohnen und Mais. Nach 6 Stunden liegt endlich unsere kleine Pension Casa das Ilhas vor uns. Unser Gepäck ist schon vor uns angekommen. Das Zimmer ist einfach, hat aber einen phantastischen Blick über das Tal. Gemeinsam mit den anderen Gästen bekommen wir das Abendessen serviert. Am Tisch ein Kauderwelsch von englisch, französisch, belgisch und deutsch. Müde fallen wir ins Bett.

02.04.2013

Gut, dass wir einen Ruhetag geplant haben. Unser Gepäck muss von der Pension eine Viertelstunde auf einem schmalen Pfad bis zur Straße hinunter getragen werden. Dafür sind extra 2 Personen engagiert, die unsere schweren Taschen auf dem Kopf nehmen und trotzdem schneller unten sind als wir. Nach einer kurzen Fahrt (1/2 Stunde) kommen wir in Ponta do Sol an und können im Hotel Blue Bell sofort unser Zimmer beziehen. Wir erkunden den kleinen Ort, gehen zum alten Flughafen, der nicht mehr in Betrieb ist, jedoch immer noch bewacht wird, von dort zum kleinen Fischereihafen. Die Einfahrt für die kleinen Boote ist abenteuerlich, die Brandung so stark, dass sie die Wellen abpassen müssen, damit sie nicht gegen die Kaimauer prallen. Die Boote können nicht im Wasser bleiben, sondern werden mit fast 20 Mann aufs Land gezogen. Dann wird der Fang begutachtet und der Fisch mit der einzigen Waage abgewogen. Am Abend essen wir in einem kleinen Restaurant mit Blick auf die untergehende Sonne leckeren Fisch.

03.04.2013

Ivan holt uns pünktlich zu unserer Wanderung nach Cruzinha ab. Unser Gepäck wird wieder per Auto transportiert. Wir steigen im Ort die Straße hinauf und kommen als erstes an Schweineställen vorbei. Etwas außerhalb am Stadtrand wurden diese Schweineställe angelegt, damit dort jeder Bewohner sein Schwein halten kann. Der Weg entlang der Steilküste bis Fontainhas ist einfach zu begehen. Bis hier können auch Autos fahren. Leider ist es heute etwas bewölkt und in Fontainhas nieselt es sogar, so dass die Landschaft nicht ganz so spektakulär wirkt wie bei Sonnenschein. Für uns zum Wandern ist es jedoch angenehmer und nicht so heiß. Ab hier geht es immer wieder auf und ab, der Weg schlängelt sich am Felsen entlang. Doch nun gibt es kein Zurück mehr, wir müssen durchhalten. Zwischendurch zeigt sich immer mal wieder die Sonne. Wir passieren den kleinen Ort Corvo. In Forminguinhas haben wir etwa die Hälfte der Strecke erreicht. Wir machen eine kurze Rast, Ivan kennt hier fast jeden und so besorgt er uns gekühlte Getränke. Nach 6 Stunden und ca. 12 km kommen wir endlich in Cruzinhas an. Im einzigen „Hotel“  Sonafish ist ein Zimmer für uns reserviert. Das Beste daran ist der Ausblick aufs Meer. Auf der Terrasse essen wir zu Abend. Leider kein schöner Sonnenuntergang.

04.04.2013

Wir wandern direkt vom Hotel Sonafish los. Unser Gepäck wird wie immer transportiert. Die erste halbe Stunde geht es gemütlich durch ein grünes Tal, die Ribeira da Graça. Den Ort Chã de Igreja lassen wir rechts auf einem Felsplateau liegen. Und dann beginnt der Aufstieg. Der Ausblick auf die grünen Terrassenfelder entlohnt für die Mühsal und so können wir als Ausrede immer wieder einen Fotostopp einlegen. Auf halber Strecke überholt uns die kleine 6jährige Adrianne, die in Chã de Igreja war und nun ihre Einkäufe auf dem Kopf nach Hause trägt. Sie begleitet uns bis Selada do Mocho und geht mit  uns zum Feld, wo ihre Mutter ein paar Bohnen erntet. Als Dank, dass Andreas ihre Einkäufe mit getragen hat, schenkt sie uns ein paar Minzblätter für einen Tee.Jetzt hatten wir gedacht, hier hätten wir es fast geschafft – doch weit gefehlt. Jetzt ging der eigentliche Anstieg in Serpentinen erst los. Schon von weitem können wir den Pfad sehen, der zum Pass führt. Nach 3 Stunden haben wir es endlich geschafft. Auf der anderen Seite des Berges weht ein kräftiger kühler Wind. Wieder geht es in Serpentinen steil bergab. Wir kommen an riesigen 2 m hohen Aloe Vera vorbei. Im weiteren Verlauf wird der Weg etwas flacher und lässt sich angenehmer gehen. In Boca de Ambás erreichen wir die Straße, nun ist es nur noch ein kurzer Weg bis zu unserem Hotel Pedraçin Village. Dies ist ein recht komfortables Hotel, die Zimmer sind in typischen kapverdianischen Steinhäusern untergebracht. Hier verabschieden wir uns von Ivan. Wegen einer französischen Gruppe gibt es am Abend leider nur Buffet, das schnell leer ist und die vorhandenen warmen Gerichte sind nicht mehr heiß.

05.04.2013

Es ist bewölkt und ungewöhnlich kühl. Wir werden wir pünktlich abgeholt. Komfortabel fahren wir in einem Toyota Geländewagen über Ribeira Grande die Küstenstraße entlang bis Porto Novo. Danach geht es weiter Richtung Westen, die Landschaft wird immer wüstenähnlicher. Während in Ribeira Grande die Wolken tief in den Bergen hingen, ist hier schönster Sonnenschein. An der Abzweigung nach Tarrafal de Monte Trigo sind wir froh, dass wir einen Geländewagen haben. Die Erdstraße ist dermaßen schlecht, dass es nur langsam voran geht.Nach 3 Stunden Fahrt erreichen wir am Ortseingang von Tarrafal de Monte Trigo die Pension Mar Tranquilidade (www.martranquilidade.com). Susi und Frank haben hier eine Oase der Ruhe geschaffen. Von der Terrasse haben wir beim Essen einen herrlichen Blick auf das Meer. Direkt davor genießen wir bei einem Sundowner den Sonnenuntergang über dem Meer.Am Anfang müssen wir uns erst daran gewöhnen, dass es hier nur 7 Stunden am Tag Strom gibt, von 11-13 Uhr und abends von 18-23 Uhr. Mittags steht immer in Selbstbedienung eine Suppe bereit, abends gibt es am Buffet die verschiedensten Fische, als Filet oder im Ganzen. Die Fischer fahren jeden Morgen raus, frischer kann der Fisch nicht sein.

06.04.2013

Da wir uns ein wenig erholen möchten, erkunden wir am Samstag nur den kleinen Ort. Am Ortseingang sind auch hier wieder Schweineställe, diesmal direkt am Strand. Im Ortskern wundern wir uns, dass es so viele kleine Lebensmittelläden gibt. Teilweise dienen diese gleich als Bar. Wir gehen weiter und werden von dem Geräusch einer Maschine angelockt. Als wir näher kommen, sehen wir eine kleine Groguedestillerie. Grogue heißt hier der Zuckerrohrschnaps. Überall türmt sich der Zuckerrohr, der in der ratternden Maschine gepresst wird. Auf Kapverden wird schon seit dem 16. Jhd. Zuckerrohrschnaps gebraut, der damals mit hohen Gewinnen an die Schiffe verkauft wurde, die über den Atlantik nach Südamerika, Südafrika und Asien unterwegs waren.Beim Sundowner werden wir von Einheimischen angesprochen und wir fragen, ob es nicht am Abend irgendwo Musik gibt. So gehen wir nach dem Abendessen los in die einheimische Disko. So etwas hätten wir hier nicht erwartet. Ein DJ spielt einheimische Popmusik, über der Tanzfläche eine Glitzerkugel und Schwarzlicht. Und dazu ist der Raum klimatisiert. Wir legen ein paar Tänzchen hin und verabschieden uns wieder.

07.04.2013

Jeden Morgen das gleiche Spiel. Der olle Hahn weckt uns auch am Sonntag zu nachtschlafender Zeit gegen 4:30 Uhr und will mit seiner Lautstärke die konkurrierenden Hähne übertrumpfen.Bis zum Mittag nutzen wir unsere eigene Terrasse vor unserem Zimmer. Zum Glück ist die Prognose von Bewölkung nicht eingetroffen. Wieder haben wir strahlend blauen Himmel.

08.04.2013

Wir kommen pünktlich zu der 10 Uhr Fähre nach Mindelo, obwohl wir erst um 8:20 Uhr in Tarrafal losfahren. Die Überfahrt ist etwas schaukelig.Wir erleben ein ganz anderes Mindelo als am Ostersonntag. Eine kleine geschäftige Stadt, die uns wieder sehr gut gefällt. Am Abend gehen wir im Pic au Paul zum ersten Mal Languste essen. Im Club Nautico lassen wir den Abend bei Live-Musik ausklingen.

09.04.2013

Mit dem Taxi geht es sehr früh zum Flughafen und weiter zum Flug nach Praia. Sicherheitskontrollen für den Weiterflug nach Maio gibt es nicht. Der Flug dauert insgesamt 7 Minuten. Abends fahren wir zu einem Deutschen, der in einem Container die Küche für sein kleines Restaurant hat.

10.04.2013

Wir umrunden die Insel, die 25 km lang und 20 km breit ist. Wir lassen uns Zeit und beginnen an der Mole, denn heute ist nach 2 ½ Wochen endlich das Versorgungsschiff wieder angekommen. Normalerweise kommt es jede Woche. Die ganze Mole steht voller Waren, hauptsächlich Lebensmittel, Getränke, Obst, Reissäcke, Knoblauch, aber auch Waschmaschinen und Matratzen. Weiter nördlich kommen wir durch Akazienwälder und sehen, wie daraus Holzkohle gemacht wird. Gleichzeitig werden Akazien wieder aufgeforstet. Maio ist eigentlich sehr eben, es gibt nur ein paar wenige Erhebungen wie z.B. den Monte Penoso mit ca. 400 m. Da es hier keine Touristen gibt, haben wir die Strände mit herrlich weißem Sand für uns alleine.

11.04.2013

Heute erholen wir uns von den „Strapazen“ der Inselrundfahrt, sehen den Fischern zu und wandern wieder an den einsamen Stränden entlang.

12.04.2013

Bevor am Nachmittag unser Flug nach Praia geht, schlendern wir noch durch den kleinen Ort. Am Platz gibt es öffentliches Internet und wir schauen in unsere E-Mails. Wieder ist unser letzter Inlandsflug von Fogo nach Sal am 23.04. verschoben, diesmal mit 11 Stunden Aufenthalt in Praia, so dass wir erst Mitternacht in Sal ankommen sollen, bevor am nächsten Tag unser Rückflug geht. Zum Glück gibt es in Vila do Maio ein Büro der Fluggesellschaft, bei dem wir umbuchen können und nun von Fogo über Praia nach Sal fliegen, ohne den Umweg Sao Vicente und sind so gegen 15 Uhr auf Sal. Der Flug am Freitag von Maio nach Praia ist wieder problemlos. Sicherheitskontrollen gibt es auch hier nicht. Am Flughafen bekommen wir bei der Autovermietung Hertz einen Daihatsu Terios, einen kleinen Geländewagen, mit dem wir als erstes Richtung Hafen und zum Leuchtturm fahren und dann gleich weiter nach Cidade Velha. Gerade so kommen wir noch zum Sonnenuntergang dort an. Am Pelourinho sind viele Häuser restauriert, aber einige auch sehr zerfallen. Im Hotel Limeira haben wir ein kleines Zimmer reserviert.

13.04.2013

In Cidade Velha machen wir noch einige Fotos und fahren zum Fort hinauf. Stolze 5 € Eintritt pro Person wollen sie dafür haben. Viel ist nicht zu sehen, der Blick auf die Ribeira und den Ort ist jedoch fantastisch. Wir fahren nun durch das gebirgige Hinterland nach Assomada (immerhin 45.000 Einwohner) und machen einen Abstecher zum Wochenmarkt. Hier sind wir die einzigen Weißen und wir kommen uns vor wie im tiefsten Afrika. Es gibt nur Marktfrauen, ein paar Männer sind lediglich zum Einkaufen dort. In der Markthalle gibt es sämtliche Lebensmittel. In den Straßen um die Markthalle sind noch weitere Stände aufgebaut, an denen es hauptsächlich Bekleidung gibt. Wir fahren weiter durch die bergige Landschaft auf der schönsten Asphaltstraße nach Tarrafal. Am Strand hat das in meinem Reiseführer erwähnte Hotel Tarrafal mittlerweile geschlossen. Wir fahren ein Stück weiter und finden das Hotel Cachoeira, neu renoviert.

14.04.2013

Nach dem Frühstück fahren wir weiter zur Ostküste. Hier gibt es viele Ribeiras, ausgetrocknete grüne bepflanzte Täler, aber es gibt keinen Ort, der uns so richtig gefällt. In Pedra Badejo gibt es in dem einzigen Hotel heute kein Essen. Erst als wir einen Abstecher zum Praia Baixo machen, gefällt es uns. Leider gibt es hier keine Übernachtungsmöglichkeit. Aber am Strand ist ein kleines Restaurant mit brasilianischer Küche. Wir essen leckere Garnelen in Koriandersauce und Picanha mit schwarzen Bohnen. In Praia übernachten wir in der Residencial Santa Maria auf dem Plateau.

15.04.2013

Wir sehen uns die Stadt an, schlendern in der kleinen Fußgängerzone, gehen zum Markt und fahren zum Strand. Abends erleben wir noch einmal Livemusik im Restaurant Quintal da Música. Musiker, die hier nur zum Essen gekommen sind, gehen auf die Bühne und singen ein Lied. Dann kommt der nächste. Eine tolle Mischung. So etwas haben wir noch nicht erlebt. Ein schöner Abschluss von Praia, der Hauptstadt der Kapverden.

16.04.2013

Der Flug auf die Insel Fogo dauert 20 Minuten. Im Anflug können wir schon einen kurzen Blick auf den Vulkan werfen. Am Flughafen steht schon unser Mietwagen bereit. Die ersten 2 Nächte haben wir im Hotel Xaguate in der kleinen Stadt São Filipe reserviert. Wir genießen den kleinen Ort und umrunden am nächsten Tag auf der Ringstraße die Insel (90 km).

18.04.2013

Unser großes Ziel ist es, den Pico de Fogo zu besteigen. Um uns etwas an die Höhe zu gewöhnen, übernachten wir in der Chã das Caldeiras in 1.600 m Höhe. Am nächsten Morgen starten wir mit unserem Führer um 6 Uhr, gerade so vor Sonnenaufgang. Die erste halbe Stunde ist noch eine bequeme Wanderung über einer Piste aus Vulkanasche an Weinreben vorbei. Dann wird es langsam ernst. Es folgt ein Serpentinenanstieg über Aschefelder. Über Geröll steigen wir weglos fast in Falllinie aufwärts. Zum Schluss klettern wir über Felsen nach oben bis zum Kraterrand auf 2.800 m. Wir haben es geschafft. Nach 4 ½ Stunden Aufstieg haben wir 1.200 Höhenmeter überwunden. Der Blick in den Vulkankrater ist grandios. Es riecht leicht nach Schwefel. Wir sind über den Wolken, über denen nur die hohen Berge der Insel Santiago sind zu sehen. Wir sind ganz allein oben. Nach einer Stunde beginnen wir mit dem Abstieg auf derselben Route bis zum Aschefeld. Dann beginnt der eigentliche Spaß. Knapp 800 Höhenmeter rutschen und hüpfen wir über das Aschefeld hinunter, es staubt unendlich, überall setzt sich der feine Aschestaub fest. Trotzdem bedauern wir es, als wir unten ankommen und die Rutschpartie vorbei ist. Wir fahren zurück nach São Filipe und übernachten in der Resindecial Savana, ein restauriertes Herrenhaus, ein sogenanntes Sobrado.

19.04.2013

Am Samstagabend nehmen wir die moderne Katamaranfähre „Kriola“ zur Nachbarinsel Brava. Unser Mietauto nehmen wir mit. So können wir am Sonntag auch diese kleine Insel erkunden. Hier ist alles unheimlich grün, überall wachsen Akazien- und Gummibäume, Hibiskus und viele andere Blumen. Durch die Berge kommen wir zu dem kleinen Ort Fajã de Àgua und dem stillgelegten Flughafen. Wegen der starken gegensätzlichen Winde wurde der Flugbetrieb nach nur 5 Jahren eingestellt. Die kleine Bucht war früher der Haupthafen von Brava. Vor dem Ort Cachaço haben wir einen grandiosen Blick nach Fogo und sehen den Vulkan über den Kraterbogen. Auf unserer ganzen Rundfahrt sind wir keinen weiteren Touristen begegnet. Die Kapverdianer grüßen uns alle freundlich, oftmals auch mit Handschlag. Es gibt hier nur ein Problem: Die Essensversorgung. Für abends müssen wir unser Essen vorbestellen mit genauer Angabe des Gerichts. Tagsüber finden wir keine Bar, Bäckerei, kein Restaurant, nirgends bekommen wir wenigstens ein Brötchen oder Obst. In einem kleinen Lebensmittelladen kaufen wir uns ein paar Kekse. Das muss bis zum Abend reichen.

22.04.2013

Mit der Morgenfähre kommen wieder auf Fogo an, auf der neben Passagieren und Autos auch 2 Zuchtbullen und der Fischfang transportiert werden. Vieles geht weiter auf die Insel Santiago, das nächste Ziel der Fähre. Wir übernachten noch einmal im Hotel Xaguate. Am nächsten Morgen geht es für uns weiter mit dem Flugzeug über Santiago nach Sal und am Mittwoch dann nach Hause. So gehen für uns 4 erlebnisreiche Wochen zu Ende auf insgesamt 7 Inseln. Hier erlebten wir, wie Afrika auf Europa stößt. Durch die Sprache war es für uns natürlich leicht, mit den Menschen in Kontakt zu kommen, die sehr herzlich auf uns zugekommen sind.