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Dubai 2022

 

 

 

Nach 2 Jahren Corona und vielen Touren mit unserem Adria Kastenwagen "Blacky" geht es jetzt mal wieder mit dem Flieger los. Wir hoffen, dass auch an unserem Abflugtag der A 380 startet! Am 12.02.2022 fliegen wir ab Hamburg mit Emirates nach Dubai und wollen die EXPO 2020 besuchen! Wegen Corona war die Eröffnung erst im Oktober 2021.

Dubai, die Stadt der Superlative! In dieser Stadt kennt man keine Mittelmäßigkeit, das wichtigste ist zu beeindrucken und aufzufallen. Seit ein paar Jahren hat Dubai die größte Anzahl an Wolkienkratzern und jedes Jahr werden es mehr. Hier steht das derzeit höchste Gebäude mit 828 m und 160 Stockwerken, der Burj Khalifa, mit der höchsten Aussichtsterrasse in 555 m Höhe. Der Dubai International Flughafen ist der größte im Nahen Osten. Im einzigen 7 Sterne Hotel Burj Al Arab wurden 1.790 m² 24karätiges Blattgold verarbeitet. Die Dubai Fontain ist das größte Springbrunnensystem, und The Palm Fontain hat die höchste Wasserfontäne.

Die Dubai Mall ist mit 350.000 m² eine der größten der Welt. Dort befinden sich 1.200 Geschäfte, 120 Gastronomiebetriebe, das größte Aquarium der Welt, der größte Goldsouk und eine Kunsteisbahn mit den Ausmaßen eines Eishockeyfeldes. The Fram ist das größte Gebäude in Form eines Bilderrahmens. Nicht zu vergessen das weltweit größte Riesenrad. Das sind nur einige der über 400 Weltrekorde, die Dubai vorzuweisen hat.

Wir sind gespannt, welche der vielen Attraktionen wir in einer Woche erleben werden. Und dann gibt es auch noch die Expo.

Nachdem wir im Vorfeld alle Formalitäten wie digitale Einreiseanmeldung, PCR-Test, Nachweis einer Auslandskrankenversicherung, Impfstatus erledigt haben, steht unserem Flug nach Dubai nichts mehr im Wege.

Nach einem ruhigen Flug landen wir etwas holprig. In einer endlosen Schlange warten wir auf die Passkontrolle. Mittlerweile ist es durch 3 Stunden Zeitverschiebung 01:30 Uhr, als wir unser Gepäck in Empfang nehmen. In einer Menschentraube, die am Eingang auf ihre Gäste wartet, entdecken wir unseren Fahrer, der uns ins Hotel bringt. Um diese Uhrzeit ist kaum Verkehr, so dass wir schnell an unserem Ziel sind. Der Blick aus unserem Zimmer ist faszinierend. Gegenüber ist die Dubai Mall, davor die Wasserspiele. Links ragt der Burj Khalifa in den Himmel und scheint kein Ende zu nehmen.

Unser erster Gang am nächsten Morgen ist in den Supermarkt, der sich direkt neben unserem Hotel befindet. An der Kasse bekommen wir einen Schock. Für ein bisschen Magarine, Marmelade, Toast, Käse und Wasser bezahlen wir 60 €.  Aber immer noch besser als jeden Tag 25 € pro Person im Hotel für das Frühstück.

Um in die Mall zu gelangen, müssen wir ein ganzes Stück an der Straße entlang gehen. Vor dem Eingang stehen die ersten Ferraris und Maseratis. Heute zum Sonntag ist es sehr voll. Die Mall ist gigantisch. Wir fragen uns durch zum Aquarium. Schon von draußen hat man schon einen tollen Blick auf die vorbeischwimmenden Rochen und Haie. Wir kommen an der Eisfläche vorbei und schlendern in der 3. Etage durch den sogenannten Food Court. Hier sind mindestens 50 Restaurants und Schnellimbisse nebeneinander. Nun müssen wir aber den Weg zur Metro finden. Wir laufen bestimmt eine Viertelstunde an den vielen Geschäften vorbei, bis wir zu der ersten Fußgängerbrücke kommen. Über die Schnellstraßen hinweg gehen wir über Fließbänder wie am Flughafen mindestens 2 km, bis wir endlich die Metrostation erreichen. Mit der fahrerlosen Bahn erreichen wir nach 20 Minuten die Station DMCC an der Marina. Pünktlich legt unser Schiff zur Dinner-Kreuzfahrt ab. Durch gigantische Häuserschluchten geht es zuerst hinaus bis zum Riesenrad. Dort dümpeln wir im Sonnenuntergang dahin. Zwischendurch genießen wir ein wirklich leckeres kalt-warmes Buffet. Am kleinen Strand vorbei fahren wir durch die Häuserschluchten wieder zurück. Das ist eine tolle Tour, die wir nur empfehlen können.

Wir schlendern noch ein wenig, bevor wir mit der Metro wieder zurückfahren. Insgesamt sind wir heute 20 km gelaufen und fallen müde ins Bett.

Zwei Tage auf der Expo liegen hinter uns. Die fahrerlose Metro bringt uns in 45 Minuten zum Ausstellungsgelände. Am Eingang kommen wir zügig durch. Denn wie überall in Dubai ist auch hier alles bestens organisiert. Insgesamt sind 192 Länder vertreten. Alle werden wir wohl kaum schaffen. 

Die Expo 2020 sollte ursprünglich in 2020 stattfinden. Durch die Covid-19-Pandemie wurde der Start jedoch auf  den 01. Oktober 2021 verschoben. Sie geht hoch bis zum 31.03.2022. Es ist die erste Expo, die in einem arabischen Land stattfindet. Das Motto ist diesmal Connecting Minds, Creating the Future, also Köpfe verbinden, die Zukunft gestalten.

Da an unserem ersten Tag relativ wenig Besucher vor Ort sind, können wir entspannt einige Pavillons besichtigen. Am nächsten Tag sieht es schon ganz anders aus. Das ist jedoch der Tatsache geschuldet, dass die Band Coldplay am Abend ein kostenloses Konzert gibt. Am Rande können wir das Konzert und die Lightshow verfolgen und sind begeistert.

The Frame - zwei jeweils 150 Meter hohe Türme sind oben mit einer 93 Meter langen Brücke verbunden. Deshalb sieht es aus wie ein Bilderrahmen, natürlich der größte Bilderrahmen der Welt. Und wie könnte es hier anders sein, ist die Fassade mit Gold verziert. In dem einem Turm fahren wir mit einem Panorama-Aufzug hoch, runter geht es in dem anderen Turm. Doch zwischendrin liegt das Highlight: Sobald man auf den Glasfußboden tritt, wird die milchige Schicht durchsichtig und man hat den freien Blick nach unten. Das ist schon ein ganz besonderes Gefühl. Doch natürlich haben wir auch den Blick nach draußen nicht vergessen. Auf der einen Seite die moderne Großstadt mit dem Burj Khalifa, auf der anderen Seite das alte Dubai. Und genau dort fahren wir im Anschluss hin.

Am Creek, die Wasserader, die die Stadtteile Bur Dubai und Deira trennt, nehmen wir ein Abra. Das Boot bringt uns auf die andere Seite und zu den Souks. Durch enge Gassen kommen wir zuerst durch den Spice Souk. Hier stehen die Gewürze in großen Säcken direkt im Gang. In den schmalen Gassen ist deshalb manchmal kaum ein Durchkommen. Ein Geschäft reiht sich an das nächste. Die Ladenbesitzer versuchen immer wieder, uns zum Kaufen zu animieren. Preisschilder an den Waren findet man nicht, das Feilschen gehört hier einfach dazu. Sofern man im Goldsouk etwas erstehen möchte,  sollte man sich allerdings mit den Goldpreisen auskennen. Hier ist definitiv eine andere exotischere Welt als im modernen Dubai.

Bis jetzt haben wir jeden Tag von unserem Zimmer zum Burj Khalifa geschaut, jetzt wollen wir endlich selbst hinauf und zwar bis in die 148. Etage. Mit unserem online gebuchten speziellen Ticket werden wir an der langen Schlange vorbei direkt zum Aufzug geleitet. Das allein ist schon den Mehrpreis wert. Der Aufzug bringt uns in 65 Sekunden in die 125. Etage. Dort steigen wir in den nächsten Aufzug zur 148. Etage. Begrüßt werden wir mit Kaffee, Datteln und kleinem Gebäck. Bevor wir auf die höchste Aussichtsplattform der Welt in 555 m Höhe gehen, betrachten wir die Stadt erst einmal durch eine der 26.000 Glasscheiben. 

Leider ist es heute etwas dunstig, so dass ein feiner Schleier über dem Häusermeer liegt. Aber der Ausblick von hier oben ist gigantisch. Das ist  nur noch zu steigern, als wir nach draußen auf die Aussichtsplattform treten. Die Glasfront ist hier durch einen Spalt durchbrochen, so dass wir ungehindert fotografieren können. 

Unser Ticket gilt ebenfalls für die 2. Plattform im 124. bzw. 125 Stockwerk. Auch hier gibt es eine Außenterrasse und wir beobachten von hier oben die Wassershow. Ein ganz besonderer Blickwinkel. Über Lautsprecher hören wir die Musik dazu. Nach 3,5 Stunden werfen wir noch einen Blick zum Sonnenuntergang, und wir dürfen wieder an der Schlange vorbei direkt zum Aufzug.

In Dubai gibt es zahlreiche Transportmittel. Denn zu Fuß sind zum einen die Entfernungen viel zu weit und zum anderen wird es den Fußgängern sehr schwer gemacht, Kreuzungen zu überqueren. Autos haben wir einen höheren Stellenwert. Und bei Benzinpreisen von 0,35 € pro Liter verwundert es uns nicht, dass viele große SUVs und 6Zylinder herumfahren. Aber auch die öffentlichen Verkehrsmittel sind relativ preiswert. Wir nehmen die Metro, die mit einem Streckennetz von 80 km gut ausgebaut ist. Die hochmoderne Metro funktioniert voll automatisiert, also komplett fahrerlos. Und da die Strecken zum Großteil oberirdisch verlaufen, hat man einen tollen Ausblick während der Fahrt, insbesondere an der Spitze. Denn die Front ist komplett mit Glas bedeckt.

Wir steigen um in die Tram, die uns zum Stamm der künstlichen Palmeninsel Palm Jumeira bringt. Die Monorail fährt von hier bis zur Spitze der Insel am Luxushotel Atlantis. Auch diese Einschienenbahn fährt völlig automatisiert und fahrerlos. Wir fahren nur 2 Stationen, da wir von der 52. Etage im „The View“ die Aussicht auf die Palme genießen wollen. Den Eintritt hier finden wir zu hoch, da es genauso viel kostet ist wie das reguläre Ticket beim Burj Khalifa. Zum Sonnenuntergang sehen wir die Palme und am Ende das Hotel Altantis. Gern wären wir noch eine Station weiter gefahren, allerdings ist die Station „The Point“ noch nicht fertig, so dass wir mit dem Taxi bis dorthin fahren. Aber Taxifahrten sind im Verhältnis zu den sonstigen Preisen recht günstig. Mit Blick auf die Kulisse des Atlantis-Hotels erleben wir hier ebenfalls eine Wassershow. Allerdings kommt die mit der Fontaine am Burj Khalifa nicht mit.

Eher zufällig entdecken wir an unserem letzten Tag in Dubai das Viertel Al Seef, das Ende 2017 eröffnet wurde und sich über 1,8 km am Ufer des Dubai Creeks erstreckt. Hier werden die Anfänge des Dubai Creeks als berühmtes Zentrum der Perlenfischerei gewürdigt. Die engen Gassen, die  Sikkas , und sandsteinfarbenen Lehmbauten mit Windtürmen spiegeln die traditionelle emiratische Baukunst wider. Die Promenade ist gesäumt mit vielen kleinen Geschäften, Kunstgalerien und Marktständen. Auf der Terrasse eines der vielen Restaurants beobachten wir die vorbeifahrenden Schiffe bei einer Tasse Karak-Chai. Hierbei handelt es sich um schwarzen Tee mit Kardamon und Milch. Obwohl wir uns mitten in Dubais Zentrum befinden, ist nichts von der sonstigen Hektik und dem Lärm zu spüren.

Wir überqueren den Creek wieder mit einer der kleinen Fähren, den Abras, um noch den Fischmarkt zu besuchen. Seit 2017 ist der Waterfront Market Place Dubais neue Adresse für frischen Fisch, Fleisch, Obst, Gemüse, Gewürze und vieles mehr, wobei die Fischhalle den größten Raum in Anspruch nimmt. Nebenan in einer weiteren Halle kann man die Fische ausnehmen lassen. Der Fischmarkt ist täglich rund um die Uhr geöffnet. Hier feilschen die Restaurantbesitzer und Köche um die besten Preise. Und auch wir versuchen, einen guten Preis für die von uns ausgesuchten Tiger Prawns (Riesengarnelen) zu bekommen. Bestimmt haben wir trotzdem noch zu viel bezahlt. Auf der Terrasse ist ein Restaurant mit Grillstation, wo wir die soeben erstandenen Garnelen abgeben. Es wird notiert, wie wir sie zubereitet haben möchten. Am Tisch bestellen wir die Beilagen. Das ist ein gelungenes Abschiedsessen.