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Sri Lanka vom 10.12. bis 31.12.2014

 

Unsere Tour:

Colombo – Marawila – Sigiriya – Anuradhapura – Kandy – Knuckles Range – Nuwara Eliya - Udawalawe NP – Yala NP – Mirissa - Colombo

 

Donnerstag, 11.12.2014

Nach einem ruhigen Flug mit tollem Service und gutem Essen sind wir pünktlich 4:25 Uhr gelandet. Wir wurden von unserem Fahrer erwartet, der uns in unser Hotel für die ersten 2 Nächte Club Palm Bay in Marawila gefahren hat. Zum Glück konnten wir gleich um 6:30 Uhr auf unser Zimmer, sehr schön, groß mit Terrasse zur Lagune. Nachmittags kleiner Rundgang am Strand entlang und durch die kleine Ortschaft. Dabei haben wir die ersten Kontakte mit sehr freundlichen Dorfbewohnern gehabt. In einem winzig kleinen Laden haben wir den Tagesumsatz mit 3 Flaschen Wasser in die Höhe getrieben. Hauptverkehrsmittel sind die Tuk Tuks. Dabei konkurrieren Piaggo mit dem Ape und das robuste Modell aus Indien. Abends Gewitter und Regen.

Am nächsten Morgen wieder schönster Sonnenschein, als wäre nichts gewesen. Das Ungeheuer der Lagune haben wir auch schon gesehen, es war ein großer Waran, der seine Runden gedreht hat.

 

Sonntag, 14.12.2014

Gestern sind wir mit unserem Fahrer und Reiseleiter Sisil von der Küste nach Sigiriya gekommen. Unterwegs haben wir schon die ersten Eindrücke bekommen – teilweise chaotischer Verkehr, andererseits traumhaft schöne Landschaft. Und heute war es dann soweit: Wir haben die 1.200 Stufen auf den Löwenfelsen bezwungen. Es ist beeindruckend, wie damals schon solche Bauwerke geschaffen wurden, von denen heute allerdings nicht mehr viel zu sehen ist. Der erste Teil des Weges führt durch den Lustgarten mit Wasserspielen und Teichen, danach geht es die ersten Stufen bergauf. Schließlich gelangen wir über eine Wendeltreppe zu den gemalten Wolkenmädchen. Weiter geht es noch ein paar Stufen zur abgeflachten Spitze des Monolithen, wo sich der Eingang zum ehemaligen Löwenpalast befindet. Zwischen zwei Löwenpranken aus Ziegelstein gelangen wir auf die oberste Ebene des Palastes. Von hier haben wir einen herrlichen Rundblick.

Nach dieser Anstrengung können wir uns auf einem See bei einer Ruderbootfahrt erholen, denn wir müssen nicht selbst rudern. Auf einem typischen kleinen Bauernhof nehmen wir unser Mittagessen ein, das uns in einem Lotusblumenblatt serviert wird. Besteck gibt es keins, gegessen wird mit der rechten Hand.

Die nächste Etappe ist die Königstadt Polonnaruwa. Dort befinden sich neben der weitläufigen Tempelanlage die berühmtesten Buddhas Sri Lankas von Gal Vihara, 2 meditierende, ein stehender und ein liegender Buddha, alle aus einem Felsblock geschlagen.

Auf der Rückfahrt begegnet uns auf der Straße ein frei lebender Elefant. Zur Dämmerung kommen wir wieder in unserem Hotel Sigiriya an und genießen den Blick auf den Löwenfelsen.

Mittwoch, 17.12.2014

Mittlerweile sind wir bei sehr wechselhaftem Wetter, teilweise starkem Regen über Kandy in unserem Hotel Rangala House (www.rangalahouse.com) passend zur Teatime angekommen, das weit oberhalb in ca. 850 m Höhe mit phantastischem Blick auf die Berge und Teeplantagen liegt. Vor unserer Abreise aus Sigiriya haben wir allerdings noch die alte Königstadt Anuradhapura besucht. Auf dem sehr weitläufigen Gelände fahren wir zwischendurch immer wieder mit dem Auto weiter. Wir sehen den heiligen Bodhi-Baum, der nachweislich über 2000 Jahre alt und ein direkter Ableger des indischen Pappelfeigenbaums ist, wo Siddhartha Gautama zu Buddha, dem Erleuchteten, geworden ist. Die Ruvanvelisaya Dagoba ragt 100 m hoch in den Himmel. Die Mauer rund um das Heiligtum schmückt ein Fries mit 338 Elefanten. Sehenswert ist auch der Mondstein, eine halbrunde Steinplatte, die den Übergang von der weltlichen in die geistliche Welt symbolisiert.

Auf unser Weiterfahrt am Dienstag besichtigen wir in Dambulla die Höhlentempel, in denen unzählige Buddhas stehen, sitzen, liegen – gemalt und gemeißelt. Bereits vor mehr als 2000 Jahren lebten in den Höhlen Mönche. Wir besichtigen 5 Höhlentempel mit rund 130 Buddhastatuen. In der ersten Höhle liegt ein 14 m langer Buddha. In der zweiten und größten Höhle befinden sich ca. 60 Buddhastatuen. Decken und Wände sind mit Malereien verziert. Auch in der dritten Höhle sind ca. 60 Buddhastauen. Die letzten beiden Höhlen sind wesentlich kleiner, aber auch beeindruckend.

Heute hatten wir uns auf die Teeplantagen gefreut – aber das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Die Wolken hängen tief, die Sicht beträgt 50 m und es schüttet die ganze Zeit.

Freitag, 19.12.2014

Gestern sind wir vom Rangala House als erstes zurück nach Kandy gefahren, um den Zahntempel zu besuchen. 3 x am Tag findet die Puja-Zeremonie statt. Mit Lotusblumen strömen Massen von Pilgern zum Heiligtum, um unter der Begleitung von Trommelklängen einen Blick auf den Reliquiembehälter zu werfen, wo der Zahn Buddhas aufbewahrt wird. Direkt vor dem Heiligtum darf man nicht stehenbleiben und keine Fotos machen. Wir reihen uns in die zweite Schlange der Wartenden, zwar etwas weiter weg, aber wir können uns den mit Gold verzierten Reliquiembehälter genau anschauen, obwohl wir auch hier von der Menschenmenge weiter gedrängt werden. Dann gehen wir noch in die Bibliothek, in der alte Bücher aus Palmenblätter aufbewahrt werden.

Als nächstes fahren wir zu einer Edelsteinfabrik. Wir sehen die Rohsteine, hauptsächlich Saphire und wie sie weiter verarbeitet werden.

Von dort fahren wir zum Botanischen Garten, in dem es über 4.000 verschiedene Pflanzen und 10.000 Baumriesen gibt, Orchideenhäuser, den größten Feigenbaum und einen Gewürzgarten. Beeindruckend sind auch die Königspalmenalleen. Vor fast 200 Jahren gründeten die Briten hier eine Forschungsstation und pflanzten die ersten Teesträucher der Insel.

Wir kommen nun immer mehr ins Hochland, die Landschaft wird zunehmend immer bergiger und die Teeplantagen nehmen zu. Wir besichtigen eine kleine Teefabrik und sehen den Herstellungsprozess vom Teeblatt bis zum berühmten Ceylon-Tee.

Fast die ganze Nacht hat es wieder geregnet. Ausgangspunkt für unsere Zugfahrt ist Haputale. Dort auf dem Bahnhof kommt sogar die Sonne ein wenig zum Vorschein. Mit 20 Minuten Verspätung geht die Fahrt auf der einspurigen Strecke los. Mühsam schnauft die Diesellok die steilen Berge hoch, bevor es durch die Teeplantagen wieder Richtung Nuwara Eliya geht.

Donnerstag, 25.12.2014

Von Nuwara Eliya haben wir eine lange Fahrtstrecke bis zum Udawalawe Nationalpark zurückgelegt. Zuerst besuchen wir das Elefantenwaisenhaus. Das Elephant Transit Home nimmt verwaiste und verletzte Elefantenbabys auf, pflegt sie gesund und zieht sie auf, bis sie gruppenweise in einen sicheren Nationalpark ausgewildert werden können. Mit dem Safariwagen geht es dann weiter in den Nationalpark. Dort ist es eine Freude, nach und nach sehen wir immer wieder einzelne oder mehrere Elefanten. Insgesamt laufen uns 45 kleine und große Elefanten über den Weg.

Nach einer kurzen Fahrt kommen wir in Kataragama an und fahren in den Yala Nationalpark. Zum Glück scheint hier mal die Sonne und es bleibt trocken. Durch das Gebüsch ist es jedoch sehr schwierig, Tiere zu entdecken. Trotzdem läuft uns als erstes ein Leguan über den Weg, viele Vögel, Störche, Pfauen, Wasserbüffel, und dann haben wir das Glück, dass wir in der Ferne einen Leoparden sehen, der in der Ferne auf einem Baum liegt und schläft. Als wir schon auf dem Rückweg aus dem Park sind, passiert noch ein Bär die Straße.

Wir schauen uns Kataragama, Sri Lankas wichtigsten Pilgerort im Süden, an, der durch seine vielen Stände mit Obst für die Opfergaben beeindruckt.

Heiligabend beenden wir unsere Rundreise und sind am Strand von Mirissa angekommen. Eigentlich wollten wir hier das Meer genießen, doch auch hier regnet es – nein, es schüttet wie aus Eimern. Aber nicht nur hier regnet es, im ganzen Land sind Überschwemmungen. In Sigiriya und Anuradhapura mussten zig tausende Menschen evakuiert werden und sind in Notunterkünften und Tempeln untergekommen. Im Gegensatz dazu geht es uns hier noch sehr gut.

Am Strand stimmen sich die Restaurants auf Weihnachten ein, installieren die letzten Lichterketten. Auch am 1. Weihnachtsfeiertag regnet es ununterbrochen. Deshalb hier keine Fotos!

Montag, 29.12.2014

Am 2. Weihnachtsfeiertag dann endlich – wir wachen auf und es regnet nicht, es ist nur etwas bewölkt. Nach dem Frühstück, das wir zum ersten Mal am Strand genießen, nehmen wir einen Bus zum 10 km entfernten Matara. Von dort wollen wir am Sonntag mit dem Zug nach Colombo fahren, weil er dort eingesetzt wird und die Chance auf einen Sitzplatz größer ist für die 4-5 Stunden Fahrt. Unsere nächste Station ist Galle mit dem alten Fort und der Altstadt, ganz andere Welt, sehr touristisch, schöne Hotels und Geschäfte, nicht zu vergleichen mit dem Rest Sri Lankas.

Endlich macht auch das Fotografieren wieder Spaß.

An unserem letzten Tag in Mirissa wollen wir Wale sehen. Mit einem Katamaran fahren wir ca. 1 Stunde raus, bevor die Suche anfängt. Und dann endlich sehen wir die erste Fontäne und kurze Zeit später auch die Schwanzflosse, als ein Blauwal abtaucht. Vereinzelt sehen wir immer wieder Wale, auch einen Brydewal, der sich in der Rückflosse vom Blauwal unterscheidet.

Am Nachmittag nehmen wir einen Bus nach Ahangama zu den Stelzenfischern. Von einem Restaurant beobachten wir die Stelzenfischer, wie sie gekonnt auf den schmalen Pfählen im Meer sitzen und kleine Fische angeln.

Mit einem Tuk-Tuk fahren wir mit unserem ganzen Gepäck nach Matara. Am Bahnhof stehen schon sehr viele Reisende auf dem Bahnsteig, das Chaos kann beginnen. Ein Zug fährt ein, viele steigen ein und dann wieder aus. Der Zug fährt weg. Auf dem Nachbargleis steht ein Zug, auch dort steigen erst viele ein und dann wieder aus. Dann wird endlich der Zug nach Colombo bereitgestellt, der hier eingesetzt wird. Aber die Sitzplätze sind schon fast alle belegt, viele sind schon während des Rangierens aufgesprungen und haben sich hingesetzt. Uns bleibt nur ein Platz an der Tür, wo wir unsere 2 Rolltaschen deponieren und uns hinstellen. Wir hoffen, dass in Galle etliche aussteigen und wieder etwas Platz wird. Ein Trugschluss, wie sich später herausstellt – wir stehen die ganze Zeit an einer offenen Tür, Andreas meistens auf den äußeren Trittstufen, weil immer mehr Fahrgäste an Bahnhöfen zusteigen und kaum jemand den Zug verlässt. In jedem Bahnhof freuen wir uns, wenn der Bahnsteig nicht auf unsere Seite ist und hier keiner einsteigt. Zwischendurch sitzt mal ein kleines Kind auf unserer Tasche und wir hatten ganz netten Kontakt. Dafür ist die Fahrt preiswert: 2. Klasse-Ticket 170 km für 2 € p. P. Die vierstündige Bahnfahrt entlang der Küste war das abenteuerlichste was wir bisher auf unseren Personentransporten erlebt haben. Auch ist es ein komisches Gefühl auf dieser Strecke zu fahren, wo genau vor 10 Jahren der Tsunami solch einen Zug entgleist und die Welle ihn 150 m weit ins Landesinnere geschoben hat und über 1.600 Menschen ihr Leben verloren haben.

Unseren vorletzten Tag in Sri Lanka nutzen wir, um uns Colombo anzusehen. Unseren Rundgang beginnen wir im Stadtteil Pettah mit seinen vielen Geschäften, Bazaren und der rot-weiß gestreiften Jami-ul-Affar-Moschee, die allerdings gerade restauriert wird. Im Hotel Grand Oriental genießen wir von der kleinen Dachterrasse den Blick auf den Hafen. Das Regierungsviertel mit seinen alten Kolonialbauten ist leider hermetisch abgeriegelt, nur bis zum Clocktower dürfen wir gehen, dem Uhrturm von 1857, der später als Leuchtturm umgewandelt wurde. Schon bald hatte er seine Funktion verloren, weil er inmitten der hohen Häuserfassaden nicht mehr zu sehen war. Am Galle Face Green, einem Platz direkt an der Strandpromenade, treffen sich Jung und Alt.

Mittwoch, 31.12.2014

An unserem letzten Tag in Sri Lanka fahren wir mit dem Tuk-Tuk in das nahe gelegene Negombo. Am Strand lassen wir uns absetzen und schlendern ein wenig an den Katamaren vorbei weiter bis zum Fischmarkt. Dort ist am Nachmittag das meiste Geschäft gelaufen, die restlichen Fische, die zum Trocknen in der Sonne liegen, werden mit Folien abgedeckt. Wir machen noch einen Abstecher zur Lagune und zum Hamilton-Kanal. Negombo war ein bedeutender Lieferant von Zimt. Um diesen zu transportieren, wurde der 120 km lange Kanal während der Kolonialzeit von den Holländern angelegt. Im Sonnenuntergang fahren wir nach Wattala zurück und von dort dann später zum Flughafen. Pünktlich heben wir ab und landen Silvester morgen 7:30 Uhr nach einem ruhigen Flug wieder in Frankfurt.