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Südafrika vom 20.12.2016 - 12.01.2017

 

 

 

Kapstadt - Stellenbosch - Oudtshoorn - Knysna - Addo Elephant NP - Graaf Reinet - Cape Agulhas - Kap der Guten Hoffnung - Kaptstadt

Freitag, 23.12.2016 

Am Flughafen haben wir unser Mietauto, einen Toyota Corolla entgegengenommen. Zum Glück ist in der Nacht wenig Verkehr, so dass wir uns an das fremde Sitzen im Auto und an den Linksverkehr gewöhnen können. 25 km sind es bis zu unserem Hotel The Stellenbosch, wo wir gegen 2:00 Uhr eintreffen. Das Zimmer ist sehr klein, aber das Bett ist gut und wir schlafen fantastisch.

Nach einem guten Frühstück machen wir uns auf zur Stadtbesichtigung. Die Universitätsstadt Stellenbosch ist die zweitälteste europäische Stadt am Kap und ist heute als ein Zentrum des südafrikanischen Obstanbaus bekannt. Der Gouverneur Simon van der Stel ließ hier bereits im Jahre 1685 einige Eichen anpflanzen, einige dieser Eichen stehen angeblich auch noch heute, sind mittlerweile ein "Nationaldenkmal" und haben der Stadt auch zu dem Beinamen "Eikstad" (Eichenstadt) verholfen. Nachdem die erste Stellenboscher Kirche bei einen Großbrand im Jahre 1710 vernichtet wurde, errichte man 1722 am Ende der Church Street die Moederkerk (Mutterkirche). In ihrem Inneren und auf dem Friedhof haben viele berühmte Stellenboscher Familien ihre Ruhe gefunden. In Stellenbosch gibt es zahlreiche historische Gebäude, hervorragende Kunstgalerien, interessante Museen, gute Restaurants und national sowie international prämierte Weingüter.


Unser Hotel liegt an der Dorp Street, die ursprüngliche Hauptstraße von Stellenbosch und auch der Name erinnert noch an den früheren dörflichen Charakter von Stellenbosch. Das Hotel ist sehr zentral, so dass wir zu Fuß alles erreichen können. Viele schöne Häuser im kapholländischen Stil prägen das Stadtbild. Die entlang der Dorpstreet stehenden historischen Gebäude sind oftmals denkmalgschützt. Besonders erwähnenswert ist hier das Oom Samie se Winkel, der Kramerladen. Leider darf man innen nicht fotografieren, was wirklich schade ist. Der ganze Laden ist in mehrere kleine Räume aufgeteilt und erinnert mehr an ein Museum als an einen Laden. An der Decke hängen alte Sakkos, Strümpfe, Mieder, aber auch Haushaltsgegenstände wie Töpfe oder alte Weinflaschen.

Es sind angenehme 25 °C, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Nach einem kleinen vorzüglichen Imbiss mit Mini-Hamburgern von Kudu, Springbock und Strauß sowie dem ersten Gläschen Wein (natürlich nur für den Beifahrer) fahren wir mit dem Auto Richtung Franschhoek, kommen aber nur bis zum Weingut Boschendal. Dort wandeln wir durch den Park und im Picknick-Bereich gibt es die erste Weinprobe. Wir fahren zurück und weiter bis zum Weingut Saxenburg, wo wir vor 13 Jahren hervorragend gegessen haben. Das Restaurant ist nun verpachtet, die Weine sind geblieben, wir waren jedoch vom Ambiente etwas enttäuscht. Der Ausblick im Sonnenuntergang nach Kapstadt ist grandios geblieben. Zurück in Stellenbosch gibt es im Wijnhuis noch einen letzten Wein.

Am nächsten Tag fahren wir noch einmal die gleiche Route, kommen nach Franschhoek, das sehr voll ist, aber wir kommen hier am Ende unserer Reise noch einmal vorbei und hoffen, dass es dann etwas leerer ist. Durch tolle Gebirgslandschaften fahren wir auf der R 43 bis kurz vor Worcester, wo wir einen Stopp auf dem Weingut Stettyn Celar einlegen. Wir bestellen zur Weinprobe eine "kleine" Käseplatte und sind überwältigt von der Vielfalt, die auf einem großen Holzbrett serviert wird. Am Nachbartisch genießt ein schwedisches Ehepaar ebenfalls die Weinprobe und gibt uns einen Übernachtungstipp für Montagu. Da wir hier eine Internetverbindung haben, buchen wir diese Unterkunft für heute Abend: Das „In Abudance Guest House“. www.inabundance.co.za/

In Montagu ist das Wetter besser, blauer Himmel und 30 °C. Durch den Wind ist die Temperatur sehr angenehm. In Stellenbosch hingen doch viele Wolken an den Bergen.
Entlang der Straße werden wir begleitet von Apfelplantagen, Weinreben und abgeernteten Getreidefeldern, was der Landschaft einen etwas tristen Eindruck verleiht. Durch die Berge ist es trotz allem eine beeindruckende Landschaft. Montagu ist ein sehr kleiner beschaulicher Ort, der eigentlich nur aus einer Hauptstraße besteht. Unsere Unterkunft ist wirklich so toll wie beschrieben, wir werden sofort von Martly und Hanno mit einem Wein begrüßt. Zu Fuß gehen wir bis zur Kirche und gegenüber ins Restaurant Kokkemans Kitchen. Als erstes hören wir, dass das Restaurant keine Lizenz zum Ausschank von Alkohol hat. Wir wundern uns, denn auf den Nachbartischen stehen trotzdem überall Weinflaschen. Es ist üblich, dass jeder seinen eigenen Wein mitbringt. Das wussten wir natürlich nicht, also werden uns die leeren Gläser verkauft, den Wein gibt es gratis dazu! Der Wirt wartet darauf, dass er endlich eine Lizenz bekommt. Wir bestellen Filet, das genau auf den Punkt zubereitet ist.

Das Frühstück ist hervorragend, leckeres frisches Brot, Obstsalat und Joghurt, Früchte, Käse und Wurst. Hier könnte man gern auch noch ein wenig bleiben. Doch wir wollen heute noch nach Oudtshoorn und so brechen wir auf durch die Little Karoo auf der Route 62. Kurz vor dem kleinen verschlafenen Ort Barrydal biegen wir für einen Abstecher ab Richtung Heidelberg, aber nur weil wir den 350 m hohen, aber bezaubernden Tradouws Pass überqueren wollen. Wieder zurück in Barrydale kommen wir an vielen Obstplantagen vorbei. Auf den fruchtbaren Böden gedeihen Äpfel, Birnen, Pfirsiche und natürlich auch hier wieder Wein. Unseren nächsten Stopp legen wir bei Ronnie's Sex Shop ein. Allerdings ist die Bezeichnung etwas irreführend, denn die Kneipe hat nichts mit einem Sexshop zu tun. Der Farmshop hieß ursprünglich Ronnie's Shop, doch das ließ die Reisenden nicht unbedingt zu einem Halt verleiten. So malten Freunde von Ronnie über Nacht das Wort "Sex" dazu und schon floriert das Geschäft.

Oudtshoorn ist mit Abstand die größte Stadt in der Little Karoo. Sie liegt von umliegenden Bergen geschützt in einem Tal. Obwohl die Gegend hier sehr trocken ist, führen der Olofants River und sein Nebenfluss genügend Wasser, so dass hier Landwirtschaft betrieben wird. In den Boomjahren der Straußenfeder-Produktion um 1870 gab es über 100.000 Strauße. Nach dem ersten Weltkrieg ging es bergab mit der Federschmuck-Produktion. Erst in den 70er Jahren wurden einige Straußen-Farmen errichtet. Die Federproduktion kam allerdings nicht wieder in Gang. Die vielen Strauße auf den Weiden werden ausschließlich zur Fleischproduktion gehalten. Neugierig sind die Strauße immer noch. Wir haben uns nur an den Zaun gestellt und schon kommen sie alle angelaufen. Am frühen Abend erreichen wir unsere Straußen-Gästefarm, das Mooiplaas Guesthouse. http://www.mooiplaasguesthouse.co.za/

Zum Abendessen fahren wir nach Oudtshoorn rein und essen im Jemima's Restaurant - wie könnte es anders sein - Straußenfilet, aber auch Kudufilet.

24.12.2016 - Heiligabend - Morgens bläst der Wind wieder ordentlich, allerdings hat es in der Nacht ein wenig geregnet, so dass es nicht mehr so staubig ist wie gestern. Natürlich ist unser erster Gang wieder zu dem Straußengehege - und wieder kommen sie alle angelaufen. Aus unserer Terrasse genießen wir die Landschaft, bevor wir wieder nach Oudtshoorn zum shoppen fahren und weiter in die Berge zu einer der größten Tropfsteinhöhlen der Welt, der Cango Caves. Entdeckt wurde die Höhlen bereits 1780. Wir entscheiden uns für die "normale" Führung, die Heritage Tour, die 762 m ins Innere führt. Die größte Höhle bei dieser Tour ist 107m lang und 17 m hoch. Auf unserer Rücktour vor Oudtshoorn stoppen wir an der Buffelsdrift Game Lodge und dinieren im dortigen Restaurant mit Blick auf einen See und die Berge. In unserer Lodge begrüßen uns wieder die Strauße.

 

Dienstag, 27.12.2016

Unterwegs haben wir den Tipp von Motorradfahrern bekommen, dass wir unbedingt über den Swartberg Pass nach Prince Albert fahren sollten. Das ist eigentlich die falsche Richtung nach Norden, denn wir wollen doch heute an die Küste nach Knysna. So kommen wir noch einmal durch Oudtshoorn vorbei und an vielen Olivenbäumen. Denn hier wird neben Wein auch gutes Olivenöl hergestellt. Und dann beginnt die Schotterstraße. Die 27 Kilometer lange Passstraße erreicht eine Höhe von 1583 Metern. Der höchste Berg ist über 2300 m. Obwohl die Swartberge hauptsächlich aus rotem Gestein bestehen, lautet der Name übersetzt „schwarze Berge“. Erosion und Pflanzenbewuchs haben die Oberfläche dunkel gefärbt, aus großer Distanz sahen die Berge für die ersten Siedler schwarz aus. Die Straße windet sich in steile Zickzackkurven mit steinernen Seitenbegrenzungen nach oben. Der geringe Verkehr erlaubt es, auch auf der Straße anzuhalten und diese Aussicht zu genießen. 

Die Hauptverkehrsstraße durch die Swartberge ist die N 12, die durch die Meiringspoort-Schlucht führt. Wo man sonst nur über hohe Pässe die Berge überqueren kann, fährt man hier auf einer gut ausgebauten Straße durch eine malerische Schlucht. Bis Uniondale kommen wir gut voran und folgen der Abzweigung nach Knysna. Gleich hinter dem Ort beginnt wieder eine Schotterstraße, die sich eng und schmal in steilen Kurven 80 km durch den Garden Route Nationalpark fast bis nach Knysna windet. Damit hatten wir nicht gerechnet. Aber auch hier sind die Aussichten phantastisch, jedoch ganz anders als durch die Swartberge. Hier ist alles grün, viele Kiefernwälder und Büsche. Sie wurden für die Holzwirtschaft angepflanzt.

Charakteristisch für das Ortsbild von Knysna ist die große Lagune. In diesen gut geschützten Naturhafen kommt man nur sind durch einen engen Kanal, der das Brackwasser der Flussmündungen mit dem Meer verbinden. Diese Passage gilt als eine der gefährlichsten Hafeneinfahrten der Welt. Rechts und links dieser Einfahrt stehen "The Heads", zwei riesige Standsteinklippen. Die östlichen Knysna Heads sind frei zugänglich und von diesem Aussichtspunkt haben wir im Abendlicht einen phantastischen Blick über die gesamte Lagune. An der Waterfront genießen wir den Sonnenuntergang. Der alte Bahnhof und die Gleise sind noch vorhanden, von wo aus wir vor 13 Jahren eine spektakuläre Fahrt entlang der Küste mit dem Dampfzug unternommen hatten. Seit Jahren ist die Strecke nun stillgelegt, nachdem sie durch Steinschlag nach starken Regenfällen zugeschüttet wurde. Es ist allerdings geplant, nächstes Jahr ein Teilstück wieder zu eröffnen.

Unspektakulär fahren wir auf der N 2 Richtung Osten und machen hinter Plettenberg Bay einen ersten Halt an der Bloukrans Bridge. Diese Brücke gilt mit 216 m Höhe als höchste Bungee-Jumping-Brücke der Welt. Heute am 2. Feiertag gibt es eine lange Warteschlange bei den Mutigen, die sich hier runterstürzen.

Nur ein paar Kilometer weiter liegt direkt an der Straße der Tsitsikamma Big Tree. Mittlerweile muss man hier 38 ZAR (ca. 2 €) bezahlen, um den 1.000 Jahre alten Baum bewundern zu können.

Unser heutiger Übernachtspunkt ist St. Francis Bay, der überwiegend aus kleinen reetgedeckten Häuser besteht. In Cape St. Francis gibt es einen kleinen Fischerhafen mit dem historischen Leuchtturm von 1878. Die vielen Strände mit den hohen Wellen sind bei Surfern sehr beliebt.

Silvester, 31.12.2016

Die Fahrt bis Port Elizabeth und Colchester ist unspektakulär auf der N2. Zwischendurch kaufen wir in einem riesigen Einkaufscenter noch ein paar Lebensmittel für unser Frühstück ein, denn die kleinen Hütten im Addo Elephant Park sind Selbstversorgerhütten.

In Colchester tanken wir noch einmal, damit wir morgen im Park nicht wegen Spritmangels liegen bleiben. Dabei bemerken wir, dass der Reifen hinten links nur noch wenig Luft hat. Die „Drei von der Tankstelle“ finden ein kleines Loch, indem sie mit dem Scheibenabzieher und Schaum darüber gehen und somit sehen, wo Luft austritt. Kurzerhand flicken sie den Reifen mit einem Stück Leder und einer großen Nadel (für 60 ZAR = 4 €). Nachdem wieder Luft im Reifen ist, sieht es gut aus. Hoffentlich hält er durch.

Gleich nebenan im „A Taste of Africa“ gibt es den besten Cappucino. Gegen 16:00 Uhr erreichen wir den Eingang zum Addo Elephant Park und können unsere Cottage beziehen. Es liegt traumhaft im dicken Gestrüpp mit Terrasse und Blick in die Landschaft. Da man nach 18:30 Uhr nicht mehr im Park fahren darf, machen wir uns gleich noch für ein Stündchen auf die Pirsch. Und nach den ersten Kilometer sehen wir einen Elefanten, der am Straßenrand von den Büschen das Leckerste für sich raussucht. Dann stolziert er ohne uns eines Blickes zu würdigen an unserem Auto vorbei. Weiter laufen uns noch viele Warzenschweine und Kudus über den Weg. 

Zum Frühstück auf der Terrasse kommen plötzlich überfallartig die Affen, springen auf den Tisch und klauen uns unser Brot. Jetzt wissen wir, warum es heißt: „mit affenartiger Geschwindigkeit“! Einer ist sogar so dreist und dreht eine Runde in unserem Zimmer über unseren Laptop und das Bett, bevor Andreas ihn wieder rausjagen kann. Das Frühstück draußen ist damit beendet.

Der Park ist seit unserem ersten Besuch in 2003 stark erweitert worden. Auch wurden mehrere Tierarten hier angesiedelt. Neben den Elefanten gibt es Löwen, Leoparden, Büffel und Nashörner. Da sich der Park in Richtung Süden weiter ausdehnt, gehören auch Glattwale und weiße Haie dazu, so dass er als einziger Park mit den „Big Seven“ rühmen kann.

Ursprünglich um 1920 als die ersten Siedler hier sesshaft wurden, verwüsteten die Elefanten immer wieder die Felder. Die Kap-Regierung beauftragte deshalb einen Berufsjäger, die Elefanten auszurotten. Nachdem im ersten Jahr 120 Dickhäuter erlegt waren, bekam die Bevölkerung jedoch Mitleid und protestierte gegen weitere Tötungen. Nur 11 Elefanten überlebten das Massaker. Da diese Tiere gereizt und gefährlich waren, wurde eine Schutzgebiet errichtet. Von den umliegenden Zitrusplantagen wurden Berge von verdorbenen Orangen an die Elefanten verfüttert und stimmten sie wieder friedlicher. Das hat zur Folge, dass sie immer noch sehr auf Zitrusfrüchte ansprechen und wir am Park darauf hingewiesen werden, keine Zitrusfrüchte mit in den Park zu nehmen. Mittlerweile ist die Herde wieder auf über 600 Elefanten angewachsen.

Auf unserer Rundfahrt sehen wir deshalb mehrere Elefanten, aber immer wieder viele Warzenschweine, Kudus, Antilopen, Zebras und Büffel. Teilweise ist es sehr schwierig, die Tiere zu finden, den hohes Buschwerk und Bäume versperren die Sicht. Am Main Camp gibt es ein Restaurant, in dem wir Mittag essen, wie könnte es anders sein: Kudufilet und Springbock. Am Wasserloch sehen wir auch hier ein paar Elefanten. 

Aufgrund der Affenattacke heute morgen nehmen wir davon Abstand, am Abend zu grillen. Von unserem Camp können wir zeitlich unbegrenzt raus- und wieder reinfahren. Also essen wir bei „A Taste of Africa“ einen Kudu-Burger und mal etwas anderes – eine Pizza.

Morgens gibt es keinen Strom, also fahren wir zeitig los, noch einmal bis zum Main Camp durch den Park (42 km). Am Wasserloch stehen wieder 2 Elefanten. Wir frühstücken erst einmal. Als wir ein letztes Mal am Wasserloch nachschauen, sind ganz viele Elefanten da und ein Büffel, der sich dazwischen traut. Plötzlich sehen wir am Hang, wie eine ganze Horde weiterer Elefanten durch das Buschwerk Richtung Wasserloch kommt. Und es werden immer mehr. Zum Schluss sind es bestimmt 60-70 Elefanten, die hier trinken und ein Wasserbad nehmen. Ein toller Abschluss für uns vom Park.

Die ersten 50 km geht es tatsächlich immer noch durch Zitrusplantagen, dann wird die Landschaft immer karger, trockener und heißer. Die Straße führt fast immer geradeaus Richtung Norden. Als wir unserem nächsten Ziel Graaff Reinet näher kommen, sehen wir in der Ferne schon die Berge, die den kleinen Ort umgeben. Mit unserer Unterkunft „Camdeboo Cottage“ haben wir eine gute Wahl getroffen, idyllisch liegen die Zimmer um einen Innenhof mit Pool. Wir haben die „Honeymoon-Suite“. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist nur die Glastür zum Badezimmer.

Zum Sonnenuntergang fahren wir in den Camdeboo Nationalpark zum Valley of Desolation. Innerhalb von 15 km kommen wir auf eine Höhe von 500 m. Hier oben haben wir an dem ersten Aussichtspunkt einen fantastischen Blick auf den Ort und die umgebenden Berge. Nach weiteren 3 km endet die Straße. Nur einen kurzen Fußweg entfernt kommen wir zu den Aussichtsplattformen zu den verschiedensten Felsformationen. Das Tal wurde im Laufe von Jahrmillionen durch Verwitterungserosion geschaffen. Dabei zerplatzten die Steine durch den schnellen Wechsel von warmer und kalter Luft sowie Nässe und Trockenheit. So sind die verschiedensten Felsformationen entstanden, Steinsäulen ragen über 100 m in die Höhe. 

Graaff Reinet ist die viertälteste Stadt Südafrikas und liegt in der Flussschleife des Sundays River. Im 19. Jahrhundert war es ein bedeutender Handelspunkt. Hauptwirtschaftszweig ist bedingt durch die geringen Niederschläge die Angoraziegen- und Merionoschafzucht. In der Großschlachterei werden 75 % des gesamten für den Export in die EU bestimmten Wildfleischs zubereitet und verpackt.

Die Stadt rühmt sich mit 200 denkmalgeschützten Gebäuden aus allen Zeitepochen. Von unserem Hotel ist können wir viele der sehenswerten Gebäude zu Fuß erreichen. Vor unserem Stadtrundgang stärken wir uns im Café Our Yard mit einer Karoo-Platte mit Salami, Kuduschinken, Salat und einem Chutney. In der Hitze hier (38 °C im Schatten) ist kaum jemand unterwegs, so dass nur in den kühlen Supermärkten reges Treiben ist, vermutlich schon für den Silvestereinkauf.

Am späten Nachmittag gehen wir noch einmal im Camdeboo Nationalpark auf die Pirsch. Rund um den Nqweba Dam gibt es unzählige Vogelarten, ein Stück weiter ist die Game Viewing Area, wo wir viele Springböcke, Strauße und Büffel sehen. Am Abend im Pioneers Restaurant essen wir typisch südafrikanisch „Bobotie“, einen scharf gewürzten Hackfleischauflauf vom Lamm.

Bis Mossel Bay haben wir 400 km vor uns, die allerdings schnell zu fahren sind, da wir nur die N 9 nehmen können, die fast die ganze Strecke geradeaus führt und wenig Verkehr hat. In Herold biegen zum Montagu-Pass ab und machen Station bei der kleinen Winery „Herold Wines“ mit einer Käseplatte. Der Pass schlängelt sich 13 km über eine Schotterstraße hinunter nach George. Wir machen einen kurzen Abstecher nach Wilderness, um noch einmal die Brücke über den Kaiman River zu sehen, über die wir 2003 mit dem Dampfzug von Knysna aus gefahren sind. In unserem Quartier Aqua Marina Guesthouse werden wir herzlich empfangen. Stadtplan und Speisekarten von diversen Restaurants liegen bereit. Im Badezimmer fehlt es an nichts, sogar eine Badetasche mit Strandtüchern ist vorhanden. Von unserer Terrasse haben wir einen fantastischen Blick auf die Stadt und die Bucht. An der Spitze der Landzunge „The Point“ essen wir im Restaurant Kingfisher eine Kingfisher-Platte mit Riesengarnelen, Kalamaris und Fischfilet. Bei einem kurzen Spaziergang zum Leuchtturm geht die Sonne hinter den Felsen unter. Von unserer Terrasse erleben wir den Jahreswechsel mit einem eher kleinen Feuerwerk.

Freitag, 06.01.2017

In Mossel Bay drehen wir eine kleine Runde am Leuchtturm vorbei und besuchen das Bartolomeu Diaz Museum. Hauptattraktion ist der Nachbau der Karavelle von Diaz. Anlässlich der 500-Jahr-Feier von Diaz‘ Ankunft wurde diese Replik 1987/88 von Portugal nach Mossel Bay gesegelt. Das Schiff ist nur 23,5 m lang, 6,6 m breit und wiegt 130 t. Nach langer Seefahrt wurde Mossel Bay angelaufen, um die Fleisch- und Wasservorräte wieder aufzufüllen. Neben der Quelle an einem alten Milkwood-Baum wurden in einem Seeschuh Briefe für später eintreffende Seefahrer gesteckt. Daraus entwickelte sich eine Tradition und seither gilt der Baum als das erste „Postamt“ Südafrikas. An dem Old Post Office Tree dient auch heute noch ein kleines Monument, das einem Seemannsstiefel nachempfunden ist, als Briefkasten.

Auf der N 2 kommen wir zügig voran, hinter Heidelberg biegen wir ab, um in Witsand an die Mündung des Breede River zu kommen. Der kleine Ort liegt etwas am Hang direkt an malerischen Stränden. Nach einer kleinen Stärkung geht es weiter über Schotterstraßen zur Siedlung Malgas. 50 km bis hier ist der Breede River schiffbar. Früher wurden in dem kleinen Hafen Wolle und Getreide verladen, um im nächst größeren Hafen Port Beaufort auf Lastenschiffe umgeladen zu werden. Seit dieser Zeit gibt es bis heute die einzige handgezogene Fähre in Südafrika. Drei Männer ziehen den Ponton mit bis zu 10 t Last über den Fluss. Erst in Bredasdorp beginnt wieder geteerte Straße, die zum Cape Agulhas führt. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir am Leuchtturm an und gehen noch das kurze Stück zu Fuß zum südlichsten Punkt Afrikas, der den Indischen und Atlantischen Ozean trennt.

Am nächsten Morgen geht es noch einmal zum Cape Agulhas und zum Leuchtturm. In einem kleinen Museum sind sämtliche Leuchttürme bebildert dargestellt. Über Leitern führen 71 steile Treppenstufen bis zur Turmspitze. Und wieder weht ein kräftiger Wind und es ist bewölkt.

Und weil es so schön ist, fahren wir wieder über Schotterstraßen weiter. Diesmal zum Glück nur 25 km. Kurz vor dem Ort Elim ist das Restaurant Black Oystercatcher, eine Mischung aus Weingut und Brauerei. Zur Wildbratwurst gibt es ein kleines Bier.

Elim ist ein kleiner Ort mit einer überdimensional großen Kirche, die eine sehr gute Orgel besitzten soll. Die Akustik in der Kirche soll einzigartig sein, da Tropenhölzer von alten Schiffen verwendet wurden und diese gut mitschwingen. Allerdings bleibt uns dies verwehrt, da sie geschlossen ist. Die Häuser sind nahezu alle reetgedeckt und wirken so pittoresk, dass das ganze Dorf unter Denkmalschutz steht. In Gansbaai kommen wir wieder an die Küste, müssen aber erst wieder ins Landesinnere, um kurz vor Hermanus wieder am Meer anzukommen. Unser kleines Hotel Auberge Burgundy liegt sehr zentral, zu Fuß gehen wir den angelegten Küstenweg und durch den kleinen Ort. Der Wind hat immer noch nicht nachgelassen.

Nach dem Frühstück sehen wir uns die kleine Fabrikation an, die Tischläufer und -decken bedruckt. Farbe wird aufgetragen und mit Schablonen werden die verschiedensten Muster und auch Tierabbildungen aufgedrückt. Dann werden sie zum Trocknen ausgelegt und nebenan im Nähstudio umgenäht und verziert.

Über Kleinmond kommen wir nach Betty‘s Bay. Im Stony Point lebt eine kleine Kolonie von Brillenpinguinen. Für 20 ZAR p. P. gehen wir über Stege an den Pinguinen vorbei. Wir gehen allerdings nicht bis zum Ende, da es wieder sehr stürmisch ist und die Gischt von den Wellen bis auf die Stege weht. Nach Pringle Bay breitet sich ein beeindruckendes Panorama über die False Bay und die Kaphalbinsel aus. Von nun an verleiten uns ca. alle 500 m Parkbuchten entlang des Clarence Drive zu einem Fotostopp, nicht nur wegen der Landschaft sondern auch weil plötzlich Affen über die Straße laufen und fotogen am Wegesrand sitzen bleiben. In Gordons Bay biegen wir zur Strandpromenade ab und fahren über den Ort Strand und Sommerset West Richtung Stellenbosch zu unserem Quartier auf der Zandbergfarm. Wir beziehen unseren kleinen Bungalow, der im Wohnzimmer sogar einen Kamin hat. Im angrenzenden Restaurant 96 Winery Road nehmen wir unser Abendessen mit Garnelen und Steak ein. Dazu mal wieder leckeren Wein von Ken Forrester. Die Zandbergfarm liefert ihre Trauben an dieses Weingut, das das Restaurant betreibt.

Gegenüber auf dem Weingut Ken Forrester kaufen wir 2 Flaschen Wein. Vor dem Verkaufsraum ist ein sehr schöner kleiner Garten für Weinproben. Die nächste Weinfarm ist von Peter Falke. Ein paar seiner Strümpfe werden natürlich im angrenzenden Shop verkauft, sehr schön gelegen, aber für den ersten Wein ist es noch zu früh. Den genehmigen wir uns auf der nächsten Weinfarm von dem südafrikanischen Profigolfer Ernie Els. Der Wein ist hervorragend, genauso wie der kleine Käseteller dazu. Auf der Terrasse liegt ein Golfschläger bereit, mit dem sich die Gäste einmal versuchen können. Viele der Bälle landen jedoch nach ein paar (Zenti-)Metern im kleinen Rinnsal und nicht auf dem unterhalb liegenden Rasen.

Wir fahren ein kurzes Stück weiter bis zum kleinen Flughafen von Stellenbosch. Wir wollen uns nach einem Rundflug erkundigen. Leider gibt es im Moment nur die Möglichkeit, einen Passagier mitzunehmen. Da wir beide mitfliegen möchten, kommt es für uns nicht infrage. Wir beobachten die 2 Hubschrauber und die Löschflugzeuge, die hier immer wieder Wasser aufnehmen, um die Brände an den Berghängen zu bekämpfen.

Im Devon Valley versuchen wir eine Unterkunft für morgen zu bekommen. In der kleinen Pension Le Verger, wo wir damals übernachtet haben, treffen wir niemanden an. Die anderen Unterkünfte in dem Tal sind uns mit über 170 € zu teuer. In der Sektkellerei J. C. Le Roux bekommen wir kurz vor Ladenschluss noch ein Glas Champagner. Zum Abendessen kehren wir in das Skilpadvlei Wein Estate Restaurant ein. Da hier eine gute Internetverbindung besteht und wir noch immer keine Unterkunft gefunden haben, suchen wir so unser Quartier für morgen und buchen das „3 on Roux“ in Franschhoek.

Auf dem Weg nach Franschhoek kommen wir fast zwangsläufig an dem historischen Weingut Vergelegen vorbei, das 1699 gegründet und von Sklaven gebaut wurde. Das großzügige Herrenhaus wurde zwar abgerissen, das jetzige Herrenhaus sieht dem damaligen aber sehr ähnlich und steht auf dessen Fundamenten. Davor stehen über 300 Jahre alte riesige Kampferbäume. Wir reservieren für uns ein Picknick und gehen auf Besichtigungstour durch die Gebäude, den Park, Rosen- und Kräutergarten. Nach 2 Stunden erreichen wir die Picknickplätze. Die Tische stehen mitten im Wald, großzügig verteilt, so dass man von keinem Nachbartisch gestört wird. Unser 2er Tisch ist schön eingedeckt. Es stolziert eine Pfaufamilie mit 5 kleinen Pfauenküken vorbei. Die Bedienung bringt uns unseren Picknickkorb und eine Flasche Chardonnay. Es gibt Lachs, 2 verschiedene Terrinen mit eingelegtem Gemüse, Hähnchenbrust, zweierlei Schinken und für jeden ein kleines Käsetarte. Nach diesem ersten Gang bekommen wir noch Käse und ein Dessert im Glas.

Über dem Franschhoek Pass hängen tief die Wolken, es sind nur noch kühle 19 °C. Als wir nach Franschhoek kommen, scheint die Sonne wieder, es ist aber sehr windig. Mit unserer Unterkunft haben wir es sehr gut getroffen. Am Ortsrand liegt die kleine Pension, wir werden auf deutsch empfangen. Unser Zimmer liegt im ersten Stock, ist geräumig und hat nach 3 Seiten kleine Fenster. Zu Fuß gehen wir zum Zentrum und landen nach dem vielen Wein in der Brauereigaststätte Tuk Tuk und essen noch ein kleines Filet.

Donnerstag, 12.01.2017

Schon bei der Anfahrt auf Paarl sehen wir auf einem Hügel das Taal Monument (Taal ist Afrikaans und heißt Sprache). Es erinnert an die offizielle Anerkennung der Sprache Afrikaans, die die niederländische Sprache als Staatssprache ablöste. Das Monument ist aus Beton, dem als Gestein gebrochener Granit aus der Umgebung zugefügt wurde. Die 3 Säulen symbolisieren die Sprachen Afrikas, Englands und Hollands, aus denen Afrikaans hervorgegangen ist. Ein hohler Steinbogen lenkt den Blick hinauf zur 57 m hohen und hohlen Säule, welche die Sprache Afrikaans symbolisieren soll. Die kleinere Säule ragt etwa 26 m in den Himmel und steht für die Staaten Großbritannien und die Niederlande, die am Entstehen der Republik Südafrika am meisten beteiligt waren. Der Ausblick von hier oben auf die umliegenden Berge ist allein schon sehenswert. Ganz in der Ferne können wir sogar den Tafelberg erahnen.

Ein kleines Stück weiter befindet sich das Weingut Fairview von 1699. Am Eingang werden wir von den Ziegen begrüßt, die für die Herstellung von eigenem Käse gehalten werden. Außerdem sorgen sie für hervorragenden Dünger für die Reben. Der Ziegenturm befindet sich auch im Logo des Weingutes. Für heute Abend kaufen wir im angrenzenden Shop Ziegenkäse und natürlich auch eine Flasche Wein.

Nach einer halben Stunde sind wir am Meer in Bloubergstrand. Wir können kaum aussteigen, weil es so stürmig ist und der Sand uns um die Nase bläst. Obwohl überall blauer Himmel ist, hüllt sich der Tafelberg in Wolken. Unser Quartier Gull on the Bay Guest House liegt etwas am Hang, sehr modern, von einem Architekten gebaut. Die 3 Gästezimmer haben alle Blick auf die Bucht und den Tafelberg. Wir haben das Zimmer, das etwas im Windschatten ist, allerdings müssen wir von unserem Vorhaben, mit der GoPro einen Zeitraffer aufzunehmen, trotzdem Abstand nehmen, weil das Stativ durch den stürmischen Wind immer wieder umkippt. Auf der Terrasse essen wir den von Fairview mitgebrachten Käse und trinken den Wein dazu.

Am anderen Morgen hat der Wind nachgelassen, wir fahren soweit es geht am Strand entlang Richtung Waterfront. Heute am Sonntag ist es natürlich sehr voll, alle Geschäfte sind geöffnet. Am interessantesten ist wieder die kleine Drehbrücke am Clocktower. Ein Stück weiter hat mittlerweile eine kleine Markthalle eröffnet, wo wir einen Hamburger vom Strauß essen.

In den Bergen machen wir den nächsten Stopp beim ältesten Weingut Groot Constantia und natürlich auch eine kleine Weinprobe. Allerdings haben uns nur der Sauvignon Blanc und der Shiraz geschmeckt. Das Weingut mit seinem Restaurant liegt traumhaft in der Berglandschaft. In der Abendstimmung trinken wir ein Glas Sauvignon Blanc. Für eine Kellerführung ist es leider zu spät.

Am Strand in St. James ist es noch ziemlich voll, die bunten Badehäuschen sind fast alle belegt. Jetzt sind es nur noch 15 km bis zu unserem nächsten Übernachtungsziel in Simon‘s Town. Doch vorab schauen wir kurz bei den Pinguinen am Boulders Beach vorbei. Der Strand ist zwar schon geschlossen, doch wir haben den ersten Kontakt mit den Pinguinen, die am Parkplatz entlangwatscheln. Unser Quartier liegt ziemlich weit oben am Hang. Die Aussicht über die ganze Bucht ist grandios. Da wieder ein kräftiger Wind weht, können wir die Terrasse nicht nutzen. Unten im Ort essen wir im Restaurant Bertha‘s. Zuerst sind wir etwas verärgert, da wir um 20:30 Uhr begrüßt werden mit den Worten, dass um 22:00 Uhr die Küche schließt und die Bedienungen fortwährend auf die Uhr schauen. Wegen des Kingklips und der Calamaris war es trotzdem die richtige Wahl.

Um die Badehäuschen im Morgenlicht zu fotografieren, fahren wir zuerst noch einmal zurück nach St. James. Wir wundern uns, denn es ist noch voller am Strand, obwohl heute die Schule und das Arbeitsleben nach den Weihnachtsferien wieder angefangen haben. Auf dem Weg zum Cape Point ziehen plötzlich Wolken auf. Als wir das Eingangstor zum Nationalpark erreichen, haben diese sich verzogen, so dass wir als erstes zum Schild „Cape of Good Hope“ fahren, dort keinen Parkplatz bekommen und eine Menschenschlange zum Fotografieren ansteht. Wir drehen gleich um und finden direkt vor der Standseilbahn einen Parkplatz, aber nur, weil gerade einer rausgefahren ist. Die Standseilbahn bringt uns ein Stück höher, bevor wir die 122 Stufen zum Leuchtturm erklimmen. Nach einiger Zeit hat man damals festgestellt, dass der Leuchtturm an falscher Stelle zu hoch über dem Meer gebaut wurde, da er zu oft in Wolken gehüllt und für die Seefahrer nicht sichtbar war. Deshalb gibt es nun in Meereshöhe einen zweiten, der nur vom Meer aus sichtbar ist oder wenn man die Wanderung bis zum Endpunkt macht. Natürlich weht auch hier wieder ein kräftiger Wind. Von den Baboons (Pavianen), vor denen hier durch Schilder immer wieder gewarnt wird, ist jedoch keine Spur zu sehen.

An der Westküste wird es immer felsiger und der Wind hat noch zugenommen. Endlich können wir den Chapmans Cheap fahren, was uns 2003 verwehrt war, weil Felsbrocken die Straße zerstört hatten. Wir sehen die Schilder, die vor herabstürzenden Felsen warnen. Dann tauchen hinter der Bucht der Lions Head und der Tafelberg auf. Der Wind ist wieder so heftig, dass auf dem Meer richtige Wasserverwirbelungen entstehen. Auf dem Rückweg vom Strand zu unserem Quartier müssen wir gegen den Sturm ankämpfen, der uns beide fast umhaut. So etwas haben wir noch nicht erlebt.

Am nächsten Morgen fahren wir erst einmal zum Lions Head und Signal Hill. Wir beobachten die Paraglider, die hier Tandemflüge durchführen. Bei der Thermik und dem wenigen Wind heute dauert der Flug nur 5 Minuten.

Am Greenmarket ist eine tolle Stimmung, am Rande spielen immer wieder verschiedene Musiker. Wir gehen weiter zur Long Street und sind begeistert von den alten viktorianischen Gebäuden. Da der Dunst sich verzogen hat, probieren wir unser Glück am Tafelberg. Wir kommen ohne nennenswerte Wartezeit mit der Seilbahn nach oben. Die Sicht auf Kapstadt und auf der anderen Seite zu den 12 Aposteln ist fantastisch. Bei Mama Africa essen wir bei Livemusik ein letztes Mal Springbockfilet bzw. eine gemischte Wildplatte.

Vor unserem Abflug am Mittwoch besuchen wir das Two Ocean Aquarium. Es ist immer noch so toll, wie wir es in Erinnerung haben. Die Nemos, die Quallen, Pinguine und natürlich das riesige Becken mit Thunfischen, Schildkröten, Rochen etc.. In 20 Minuten sind wir am Flughafen, Rückgabe des Autos bei AVIS ist problemlos und in 10 Minuten erledigt. Der geflickte Reifen hat bis zum Schluss durchgehalten. Es ist ein ruhiger Flug nach Johannesburg. Über Paris kommen wir wieder in Hannover an.